Erfahrungsbericht Annika
Embedded Software
Das Betriebsklima ist einfach super. Passiert ein Fehler, wird nicht nach dem Schuldigen gesucht, sondern nach einer Lösung.
Annika, 28 Jahre
Embedded Software
Annika, du bist seit Dezember 2019 bei Schubert System Elektronik (SSE) im Bereich Embedded Software tätig. Wie war dein schulischer Werdegang?
Nach dem Abitur habe ich ein Studium an der Fakultät Industrial Technologies in Tuttlingen begonnen. Die FH gehört zur HFU, Hochschule Furtwangen University. 2018 habe ich meinen Bachelor-Abschluss im Studiengang Industrial MedTech absolviert. Für mich war aber klar, dass ich auf alle Fälle weiter mache, um später eine attraktive Stelle in meinem Wunschbereich Entwicklung zu finden. So habe ich mich gleich im Anschluss für den Masterstudiengang Mechatronische Systeme entschieden und mit dem Master of Science 2019 abgeschlossen.
Wie ist es bei dir zu dieser Studienwahl gekommen?
Meine technische Affinität kommt vom Elternhaus. Mein Vater ist Ingenieur. Früh wurde mein Interesse an Technik unterstützt und bestärkt. Häufig besuchte ich mit meiner Familie technische Museen oder verbrachte Zeit mit kleinen Projekten in der Werkstatt oder kleineren Experimenten. Mit 14 nahm mein Vater mich mit zu einem sogenannten Tochtertag in seinem Unternehmen. Dort lernte ich nicht nur seine Arbeitsumgebung kennen, sondern durfte auch selbst testen und basteln. In der Schule habe ich dann als AG-Fach „Programmieren“ und „Technisches Zeichnen“ gewählt. Ein Kurs, der mir richtig viel Spaß gemacht hat. Den Anstoß für die Medizintechnik gab dann aber eine Studienberatung in der gymnasialen Oberstufe. Biologie, Physik und Erdkunde interessierten mich von den Lehrplanfächern am meisten. In diesem Beratungsgespräch kam dann der Vorschlag, Biologie und Physik in einem medizintechnisch-orientierenten Studium zu kombinieren. Diese Idee habe ich aufgegriffen und mich über Studienmöglichkeit mit diesem Schwerpunkt in Süddeutschland informiert. Ich habe damals an der Schweizer Grenze in Tiengen gewohnt. Stuttgart und Ulm erschienen mir nicht so modern und gut aufgestellt und so entschied ich mich für die HFU, Hochschule Furtwangen University mit dem Standort Tuttlingen.
Annika, ist es immer noch so, dass Frauen in diesen technischen Studiengängen unterrepräsentiert sind?
Ja, man kann schon sagen, dass immer noch zu wenig Frauen technisch-orientierte Studiengänge wählen und sich für einen technischen Beruf entscheiden. Allerdings lag der Frauenanteil im Bachelorstudiengang bei rund 30 Prozent. Sicherlich liegt es auch daran, dass man sich im Anschluss des Industrial MedTech - Studiengangs für die Richtung Projektmanagement, QS oder auch Vertrieb entscheiden kann. Im Masterstudium lag der Frauenanteil dann tatsächlich nur noch bei rund 10 Prozent. Ich hoffe, dass sich dies in den nächsten Jahren ändern wird. Ich habe mich aber als eine der wenigen Frauen im Studium immer sehr wohl gefühlt. Auch jetzt arbeite ich überwiegend mit Kollegen im Entwicklungsteam zusammen. Und dies macht ebenfalls richtig viel Spaß.
Wie bist du zu SSE gekommen?
Nach der Masterarbeit habe ich mich gleich bei verschiedenen Unternehmen in der Region beworben. Auf SSE bin ich durch einen Kommilitonen aufmerksam geworden, der dort seine Thesis geschrieben hatte und sehr begeistert von SSE erzählte. Ich habe mich dann informiert. Die Produkte und das Unternehmen gefielen mir sehr gut und so kam es zu meiner Initiativbewerbung.Ich wurde zu einem Gespräch eingeladen und auch eingestellt. Unter allen Bewerbungen war dies meine Wunschstelle. Punkten konnten ich neben meinem erworbenen Fachwissen sicherlich auch damit, dass ich über VHDL-Kenntnisse (Very High Speed Integrated Circuit Hardware Description Language) verfügte und bereits kleine Projekte privat mit Arduino umgesetzt hatte.
Du arbeitest im Bereich Embedded Software. Hast du im Studium schon Programmkenntnisse erworben? Wie war dein Einstieg bei SSE?
Ja, im Bachelorstudium hatte ich einen Programmierkurs im Lehrplan und im Masterstudium wurden die Kenntnisse weiter vertieft. Sehr intensiv habe ich mich dann im Rahmen meiner Masterarbeit mit der programmiersprachenähnlichen Hardwarebeschreibungssprache VHDL beschäftigt. Praxis habe ich bei meiner Masterarbeit gesammelt. Für mein Thema zur Echtzeit-Videoverarbeitung für medizinische Systeme habe ich in einem Ein-Mann-Unternehmen gearbeitet und meine Programmierkenntnisse in VHDL aktiv angewendet und auch erweitert. Bei SSE habe ich erstmals Embedded C++ in komplexeren Softwarearchitekturen mit Echtzeitbetriebssystem entwickelt. In den ersten drei Monaten wurde ich sukzessive eingearbeitet; man kann sagen päckchenweise. Die Aufgaben wurden immer komplexer und nach der Einarbeitung habe ich selbstständig gearbeitet. Dabei wurde ich von einem Kollegen intensiv betreut. Er war immer an meiner Seite und ich konnte zu jeder Zeit um Unterstützung und Hilfestellung bitten. Es war eine richtig gelungene Einarbeitung, die mir Spaß gemacht hat und bei der ich sehr viel lernen durfte.
Annika, kannst du uns etwas über deine Aufgaben erzählen?
Aktuell entwickel ich selbstständig die Software zu einer Platine, die über ein BUS-System Schnittstellen zu anderen Platinen hat. Dabei handelt es sich um ein Leistungsmessgerät. Das Projekt ist richtig spannend. Davor habe ich an anderen Projekten im Bereich Medizintechnik und Maschinenbau mitgearbeitet. So geht es hier um eine OP-Leuchte geht und die WKX-Verpackungsmaschine unserer Muttergesellschaft in Crailsheim. Mein Aufgabenbereich ist sehr abwechslungsreich. Dies liegt daran, dass wir in verschiedensten Anwendungsbereichen aktiv sind. So besuche ich gelegentlich Kunden oder bin als Besucher auf Fachmessen unterwegs.
Was gefällt dir bei SSE besonders gut?
Da kann ich sehr viele Punkte nennen. Das Betriebsklima ist einfach super. Passiert ein Fehler, wird nicht nach dem Schuldigen gesucht, sondern nach einer Lösung. Der Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen ist immer respektvoll und freundlich. Ich bekomme zu jeder Zeit Unterstützung, wenn ich sie brauche. Auch wenn die Kolleginnen und Kollegen selbst viel zu tun haben, nehmen sie sich Zeit. Es ist ein Miteinander und nicht ein Gegeneinander. Die Ausstattung der Arbeitsplätze ist top. Neben einer sehr guten technischen Ausstattung und viel Platz haben wir auch ergonomische Arbeitsplätze. Ich bekomme alle Hilfs- und Arbeitsmittel, die ich für meine Aufgaben benötige.